„ESEF als Chance nutzen“

Drei Fragen an MPM-Geschäftsführer Philipp Mann

Philipp Mann

geschäftsführender Gesellschafter von MPM

Sind die betroffenen Unternehmen startklar für ESEF?

Auf unserer Corporate Reporting Conference im Juni haben wir den Eindruck gewonnen, dass viele Unternehmen ESEF noch nicht wirklich auf dem Radar beziehungsweise noch großen Informationsbedarf haben. Dabei bedeutet ESEF für die berichtenden Unternehmen eine große Umstellung. Wir empfehlen dringend, sich frühzeitig auf die neuen Anforderungen einzustellen. Natürlich ist ESEF ein Mehraufwand, aber es kann auch eine Chance sein, die Berichtserstellung zu optimieren.

Welche Herausforderungen bringt ESEF für Reporting-Verantwortliche ganz konkret?

Inhaltlich müssen sich Verantwortliche mit der IFRS-Taxonomie befassen. ESEF beschleunigt zudem die Digitalisierung im Reporting und wirft grundlegende Fragen zum Berichtsportfolio auf: Ist ein gedruckter Bericht weiterhin sinnvoll? Wie sehen die Formate der Zukunft aus? Verantwortliche müssen entscheiden, ob das Tagging intern übernommen werden kann oder an einen Dienstleister ausgelagert wird. Auch über die Auswahl einer passenden Softwarelösung gilt es nachzudenken. Dabei ist es durchaus sinnvoll, die Prozesse grundlegend unter die Lupe zu nehmen. In vielen Unternehmen ist die Berichtserstellung noch ein sehr manueller Prozess, der sich deutlich effizienter gestalten ließe. Im Zuge der ESEF-Anpassung können Unternehmen also viele grundlegende Optimierungen in ihrem Reporting vornehmen – der Zeitpunkt war noch nie so günstig.

Wie kann MPM bei diesem Umstellungsprozess unterstützen?

Wir unterstützen berichtende Unternehmen, ESEF und iXBRL in ihren Geschäftsberichtserstellungsprozess zu integrieren. Wir bieten Systemlösungen, die die Anforderungen von ESEF umsetzen und sich in bestehende Reporting-Prozesse integrieren lassen. In den vergangenen Jahren hat sich hier ein klarer Trend hin zu integrierten Gesamtlösungen abgezeichnet. Immer mehr Unternehmen nutzen Redaktionssysteme und Disclosure-Management-Tools für automatisierte Berichtsprozesse. Dennoch muss jedes Unternehmen beim Thema ESEF den für sich passenden Weg finden. Als strategischer Partner mit langer Erfahrung beraten wir Unternehmen ganz individuell.

Was ist ESEF?

ESEF („European Single Electronic Format“) ist das neue europaweit einheitliche elektronische Berichtsformat. Entworfen hat den technischen Regulierungsstandard die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA (European Securities and Markets Authority) im Auftrag der EU-Kommission.

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Was ist iXBRL?

ESEF basiert auf dem Format XBRL („Extensible Business Reporting Language“). Die auf XML basierende Sprache ermöglicht es, Geschäftsberichte eindeutig zu strukturieren und damit maschinenlesbar zu machen.

Das Tagging folgt dabei dem klar definierten Klassifikationsschema der IFRS-Taxonomie. Ihr werden alle Inhalte der vorgesehnen Berichtsteile zugeordnet. Unternehmensindividuelle Posten, die nicht von der IFRS-Taxonomie abgedeckt sind, müssen über Taxonomie-Erweiterungen (Extensions) erfasst werden. Das Ergebnis ist iXBRL (Inline-XBRL), das XHTML enthält und daher von jedem Browser zur Ansicht dargestellt werden kann.

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Wer muss ESEF umsetzen?

Die Verordnung betrifft Unternehmen, die ihre Wertpapiere auf regulierten Märkten innerhalb der EU handeln. Nach Schätzung des ESMA sind in Europa etwa 5.300 Gesellschaften betroffen.

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Wann geht es los?

Die Umstellung greift für Geschäftsjahre, die ab dem 1. Januar 2020 beginnen. Ab diesem Stichtag sind alle Jahresabschlüsse in dem einheitlichen elektronischen Format zu erstellen.

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Welche Berichtsteile sind betroffen?

Ab 2020 müssen zunächst die primären Abschlussbestandteile (Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, EK-Veränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung sowie Angaben aus dem Anhang, die grundlegende Informationen wie Namen, Sitz, Rechtsform etc. umfassen) im ESEF-Format ausgegeben werden. Ab dem 1. Januar 2022 kommen auch Anhangangaben hinzu; diese sind jedoch nur blockweise einem Element der Taxonomie zuzuordnen

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Welches Ziel verfolgt man mit ESEF?

Geschäftsberichte sollen mit ESEF europaweit vergleichbar gemacht und der Informationsfluss im Reporting soll standardisiert werden. Dies gilt insbesondere für die maschinenlesbare Verarbeitung, zum Beispiel für Finanzanalysten. Derzeit müssen Berichte noch manuell in Ratingsysteme übernommen werden. Auf der Basis von ESEF können in Zukunft große Mengen an Finanzinformationen schnell und ohne aufwendige Bearbeitung analysiert werden. Auch die Vergleichbarkeit von Berichten in unterschiedlichen Sprachen ist gewährleistet.

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Der MPM-Weg: Implementieren Sie ESEF in Ihren Reporting-Prozess

MPM bietet Lösungen, die sich in Ihren gewohnten Prozess integrieren lassen:

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Im Download-Bereich steht Ihnen unser ausführliches Beratungspapier zu ESEF zum Download zur Verfügung.

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Ralf Firle
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